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Come on, MOOVIE!

Noch in 2016 erhielt ich über linkedin die freundliche Anfrage von Charlotte Basse, einer Mitarbeiterin von MOOVIE, ob ich Informationen über die Miniserie Morignone senden könnte. Ich schickte also ein Exposé und Dialogszenen an die vor allem durch Oliver Berben bekannte Filmproduktion MOOVIE, deren Arbeiten ich sehr schätze, und informierte auch den Drei Masken Verlag über die Anfrage und warte seitdem geduldig nun bereits seit einigen Monaten auf Antwort (ich hatte ja nicht das gesamte Drehbuch von 400 Seiten gesendet).

Man sieht sich selbst im Vergleich mit solchen Sternen am Himmel als bescheidene Existenz, so dass man selbstverständlich nicht gleich mit einer Antwort von dort oben rechnet.

Als sich auch nach einer langen Wegstrecke voller Geduld kein Zweizeiler mit einer Absage aus freundlich formuliertem Desinteresse einstellte, fragte ich meinen Freund Nietzsche, was in dieser Angelegenheit zu tun sei. Nietzsche meinte nur lapidar, "Gott ist tot" und schenkte mir aus einer halbleeren Flasche dunklen Absinth ins Glas.

Das Getränk hatte die Aura einer düsteren Kristallkugel, deren schwarzer Inhalt nichts Gutes erwarten ließ. Auch egal, wir sind doch alle nur Menschen, dachte ich mir und wählte die Nummer von MOOVIE.

Am anderen Ende flötete eine freundliche Stimme: "Moovie, Charlotte Basse!"

Als ich meinen Namen genannt hatte und gerade mit schüchterner Stimme mein Anliegen vortragen wollte, knackte es in der Leitung. Das Gespräch war unterbrochen.

Vor meinen Augen erschien das Bild einer Telefonistin, der gerade aus unerklärlicher Ursache der Hörer aus der Hand gefallen war. Welch ungeheurer Frevel der Kreatur, es gewagt zu haben, die Nummer von Gott persönlich zu wählen!

Nietzsche stand mir aber zur Seite und beharrte darauf, dass Gott tot sei. (ich glaube inzwischen, Nietzsche hat sich geirrt)

Normalerweise gehöre ich nicht zu den aufdringlichen Telefonierern, aber einmal mit dem Vorzimmer des Himmels verbunden, wollte ich nun auch wissen, wie es dort zugeht. Oder besser formuliert, wie man uns normalgroße Menschen dort oben verwaltet.

Ich wählte die Nummer erneut. Die freundliche Stimme war verschwunden, Frau Basse krächzte in die Leitung, dass sie mich selbstverständlich gleich zurückgerufen hätte und mein Exposé und die Dialoge an eine Frau Bürtler zur Bearbeitung weitergereicht hätte. Selbstverständlich würde ich eines Tages von ihr hören.

Damit war das Gespräch beendet.

Irgendwie hatte ich eine kafkaeske Ahnung, dass der Name Bürtler nicht stimmen konnte. Ich schaute auf der Webseite von MOOVIE nach und fand auch nur eine Frau Gürtler dort angestellt, der ich sogleich mein Anliegen schrieb.

Nun warte ich wieder geduldig, ob und wie die göttliche Verwaltung funktioniert.


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